Aussage Patric D. über den Vorfall vom 6. 2. 2006 -02-23 in Bremen
Am Montag den 06. 02. 2006 auf dem Weg zum Trainingscenter MC. Fit (Kattenturmer Heerstraße) wurde ich von der Polizei angehalten. Mir wurde gesagt ich sei zu schnell gefahren. Da ich mir nicht sicher war, mit wie viel ich die erlaubten 50Km/h überschritten hatte, bat ich den Polizisten leider erfolglos diese Messung selber zu sehen, um mich zu überzeugen.
Man verlangte den Führerschein und den Fahrzeugschein. Da ich weder das eine, noch das andere bei mir hatte, schlug ich vor, die Papiere von meiner Frau bringen zu lassen.
Dann sagte die Polizistin die Rechts an dem Auto stand: „Aber wenn Sie zum Training fahren müssen Sie doch mindesten eine Clubkarte haben. Wir brauchen irgendwas, woran wir Sie erkennen können.“
Dann fragte der Polizist, wem das Auto gehörte, und ich sagte "Meiner Frau"; er fragte weiter, ob meine Frau wie ich mit Nachname Dabomve heißt, was ich bejahte.
Dann meinte er, ich sollte ihm meine Clubkarte geben, wenn ich eine hätte. Ich zog dann meine Tasche hervor, die auf der Rückbank lag, und durchsuchte sie. Ich fand aber nur eine Karte vom Eisenhauer Fitness Center wo ich ein Jahr zuvor trainiert hatte. Der Polizist nahm die Karte und ging zum Polizeibus, um die Daten zu checken. Als er zurückkam, meinte er, ich sei auf diese Adresse nicht angemeldet. Ich sagte, das sei unmöglich, aber um die Situation zu klären, könnte ich meine Frau anrufen, die dann meinen Pass und meinen Führerschein bringen würde, oder wir könnten gemeinsam zu mir fahren und da könnten sie auch die Papiere haben. - Nein, nein, es sei alles O.K. Er fragte weiter, ob ich Kinder hätte. Ich sagte, ja, zwei. Dann ging das Gespräch von seiner Seite von Sie auf Du über, und er versuchte mir zu erklären, dass man in der Nacht nicht schnell fahren sollte, man könnte Kinder überfahren, selbst wenn es schon so spät sei. Ich fragte noch mal, ob ich die Werte, die bei der Messung bei mir raus gekommen sind, sehen könne, auch dieses Mal erfolglos.
Er sagte: "Normalerweise sollte ich 10 € von Dir kassieren, wegen Fahrens ohne Papiere, aber dieses Mal mache ich ein Auge zu. Alles ist O.K. Fahr trainieren und denk dran, dass Du nächstes Mal die Papiere mitnimmst. Du wirst den Brief nach Hause bekommen."
Ich bedankte mich und fuhr weg.
Bevor ich diesen Platz verlassen habe, war für mich und den Polizisten alles O.K., schließlich hat er es selbst gesagt.
Um ca. 23 Uhr 45 war ich bei McFit und fing an zu trainieren. Um fünf Minuten vor 2 Uhr sah ich zwei Polizisten, die versuchten, den Trainingsraum zu betreten. Sie fragten den Pförtner irgendwas, das ich nicht verstehen konnte, da ich Kopfhörer trug. Es kümmerte mich nicht, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie wegen mir da waren. Der Pförtner wusste auch nicht, zu wem sie wollten. Sie gingen dann wieder raus und stürmten dann auf mich zu, während ich gerade auf dem Crosstrainer trainierte.
Die Polizistin sagte: „Geh da runter!“ und ich antwortete: „Gehen Sie runter“. Sie sagte weiter: „Dabomve Ausweis!“ Ich fragte, was los war, und sie sagte nur „Ausweis oder wir nehmen dich fest“.
Ich war komplett durcheinander ich fragte, was mir vorgeworfen werde. Ich stieg dann herunter und sagte "Ich habe leider keinen Ausweis hier. Ich kann aber meinen Ausweis bringen lassen. Lassen Sie mich mich umziehen, Sie oder Ihre Kollegen können gern mitkommen. Ich bin total nass, sonst werde ich krank.“
Sie sagte es sei ihr egal ob ich gesund bin oder krank. Sie möchte meinen Ausweis. Mir war denke ich in dem Moment klar, dass die Polizisten etwas anderes wollten. Ich sagte noch mal: "Ich habe eine Clubkarte da drin", ob das reichen würde. Ich wollte meine Tasche holen und mir auch etwas Frisches anziehen. Die Polizistin sagte: “Keinen Schritt weiter“ und holte die anderen Polizisten. Ich sagte: "Sehen Sie selbst, mir ist kalt, ich zittere schon." Dann warfen sich 4 Polizisten von hinten auf mich, so dass ich mich erstmal nur wehren konnte. Sie haben mich geschlagen, getreten und angespuckt. Ich bekam dann einen Schlag mit dem Fuß auf meine Genitalien und irgendwie bin ich auf den Boden gefallen. Ein Polizist würgte meinen Hals, bis ich keine Luft mehr bekommen habe. Ein anderer schlug mir wieder auf die Genitalien. Mein Hals wurde immer enger, und ich bekam keine Luft mehr. Wann sie mir die Handschellen angebracht haben, weiß ich nicht mehr, aber sie haben sie extrem fest gezogen. Bis heute habe ich davon immer noch Schmerzen, und Taubheitsgefühl in den Händen. Ich kam wieder zu mir und spürte einen Tritt ins Gesicht, als ich wie ein Sack Kartoffeln auf dem Boden geschleift wurde. Ich fragte, was man mir vorwerfe, und bemerkte, dass in einem Land wie Deutschland so etwas nicht passieren sollte. Dann wurde mir gesagt: „Sei froh bei uns zu leben. Erst hierher kommen, von unseren Steuern leben und meint, dann noch was sagen zu wollen!“
Im Streifenwagen wurde ich immer wieder getreten. Ich sagte dann: "Hier habe ich keinen Zeugen, hier könnt ihr mit mir machen, was ihr wollt, ich habe ja Handschellen an."
Als ich in das Polizeirevier ich hineingezogen wurde, habe ich Krämpfe an den Beinen bekommen. Deshalb habe ich nach einem Arzt gefragt. Die Antwort war: "Von mir aus kannst Du sterben. Du bekommst gar nichts."
Ich sagte, dass ich das Recht auf einen Anwalt habe, und der Polizist entgegnete nur: "Hier entscheiden wir, was du bekommst."
Nach einer Weile musste ich dringend auf die Toilette, aber mir wurde nur gesagt, es sei nicht schlimm, wenn ich in meine Hose machen würde.
Ich fragte, ob ich wenigstens bei mir zu Hause anrufen könnte, um Bescheid zu sagen, wo ich denn bliebe; und die Polizisten machten sich lustig über mich und fragten, ob es denn auf den Bäumen Telefone gebe. Als ich die Schmerzen nicht mehr ertragen konnte, bin ich an das Fenster gehumpelt, um nach Hilfe von draußen zu rufen. Ich wurde weggezogen und in einen Keller gesperrt, ohne dass die Handschellen gelockert wurden.
Ich habe mich auch hier gewehrt, da ich nicht wusste, was man mir vorzuwerfen hatte. Auch dort bat ich vergeblich, auf die Toiletten zu gehen. Der Polizist sagte noch mal, es sei nicht schlimm, wenn ich in die Hosen machen würde.
Ca. 3 Stunden später kamen sie und sagten: "Komm raus, Du Drecksack." Ich sagte, ich würde erst raus kommen, wenn ich wüsste, warum ich hier bin. "Na dann bleib drin, was besseres kennst Du sowieso nicht", antwortete der Beamte.
Um 6 Uhr kam ein anderer Polizist und war selbst geschockt über den Zustand in diesem Keller. Er war voll mit Urin und getrockneten Exkrementen. Er fragte mich, ob ich in eine andere Zelle gehen wollte, worauf ich entgegnete, dass ich einen Arzt und einen Anwalt brauchte. Um 8 Uhr 30 kam mein Rechtsanwalt. Nachdem wir gesprochen haben, sind wir zusammen rausgegangen.
Als ich bei mir zu Hause ankam, fand ich im Wohnzimmer ein totales Durcheinander vor. Meine Schwester lag auf der Couch mit geschwollenem Kopf und Kinn, die Polizisten hätten sie mit der Tür an die Wand gedrückt. Meine Frau meinte, immer noch schockiert, die Polizisten seien in der Nacht um ca. 3 Uhr gekommen und hätten die Sachen auf den Boden geschmissen. Meine kleine Tochter von 10 Monaten war an ihrer Mutter wie festgeklebt. Meine Frau meinte weiter, die zwei Polizisten hätten die Tür fast kaputt geschlagen. (Bis heute geht diese Tür nicht mehr richtig zu.)
Die Polizei ist einfach in die Zimmer gestürmt, hat das Licht angemacht, die Kinder aufgeweckt, obwohl meine Frau ihnen gesagt hatte, dass sie zwei kleine schlafende Kinder hat, sie sollten bitte gehen. Sie haben alle nach einen Ausweis gefragt, selbst von den Kindern (nach dem Motto, sie seien auch Ausländer, deshalb müssten sie auch einen Ausweis haben). Die Polizisten sind in alle Zimmer gegangen, haben die Schränke durchsucht, und als die Kinder geweint haben, haben sie sie angeschrieen, sie sollten die Schnauzen halten.
Bis heute sind meine Kinder von diesem Übergriff traumatisiert. Sie brauchen nur den Krankenwagen oder die Türklingel zu hören, schon fangen sie an zu zittern und zu weinen.
Meine Frau fragte, wonach sie denn suchen würden, und sie entgegneten, wo denn mein Ausweis sei. Sie antwortete, vielleicht im Wohnzimmer, woraufhin die Polizisten ins Wohnzimmer stürmten und alle Schubläden herauszogen und den Inhalt auf den Boden warfen. Mein Pass war aber auf dem Schreibtisch: Sie nahm ihn, und der andere Polizist sagte zu meiner Frau: „Sie dürfen niemals wieder die 110 oder 112 wählen, wir werden nicht kommen, wir lassen euch verrotten.“
Dann gingen sie laut schimpfend aus dem Haus.
Als ich wieder im Trainingscenter war, erfuhr ich, dass mein Schrank von den Polizisten aufgebrochen worden war. In meiner Hose waren 180 Euro, als mir die Tasche zurück gegeben wurde, hatte ich nur noch 30 Euro. Ich frage mich immer noch, was die bei mir und in meiner Tasche gesucht haben. Selbst wenn ich Terrorist wäre, gibt ihnen das nicht das Recht, mit den Kindern so umzugehen.