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Düsseldorf - Info- und Mobiveranstaltung mit der "Initiative in Gedenken an Oury Jalloh"

Thursday, December 18, 2014 - 18:30 to 21:00

Donnerstag, 18. Dezember 2014, 20:00 Uhr
Düsseldorf - Linkes Zentrum – Hinterhof, Corneliusstr. 108

Flyer für NRW als pdf zum download

Zehn Jahre ist es her, dass Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte.

Zehn Jahre nach seinem Tod werden seine Freundinnen und Freunde erneut durch Dessau demons­trieren und die Parole „Oury Jalloh das war Mord!“ denen entgegen schleudern, die sie seit zehn Jahren nicht hören wollen.

Ein Mensch verbrennt in einer Polizeizelle. Warum, das ist bei ihm, dem jungen Mann aus Sierra Leone, nicht von Belang – denn die weißen PolizistInnen sagen, es war Selbstmord. Gefesselt an Händen und Füßen, soll er sich auf einer feuer­festen Matratze selbst entzündet haben. Der wegen fahrläs­siger Tötung angeklagte Dienstgruppenleiter wird zu einer Geldstrafe verur­teilt. Er habe das Signal des Zellen-Rauchmelders zwei Mal ausge­schaltet und ignoriert. Die Prämisse jedoch, dass sich Oury Jalloh selbst angezündet haben soll, bleibt unange­fochten. Von Mord ist keine Rede. Auch die eindeu­tigen Widersprüchlichkeiten, die während der Prozesse zu Tage kamen, sowie das Verschwinden unter­schied­licher Beweismaterialien und -dokumente änderten nichts daran, dass ausschließlich in Richtung Selbstmordthese ermittelt wurde.

Nach zwei Prozessen hat der Bundesgerichtshof den Fall im September 2014 geschlossen. Doch es gibt ein Brandgutachten, sowie weitere toxolo­gische und foren­sische Untersuchungen, finan­ziert aus Spendenmitteln der Initiative Oury Jalloh, welche eindeutig belegen, dass Oury Jalloh in der Polizeizelle umgebracht wurde. Und es verdichten sich Hinweise auf einen „Unbekannten mit Brille“, der sich zum Tatzeitpunkt im Polizeirevier aufge­halten haben soll.

Oury Jalloh´s Feuertod ist zu einem Symbol für rassis­tische Polizeigewalt in Deutschland geworden, die Menschen in Deutschland tagtäglich erleben, welche ihnen das Leben, die Gesundheit und den Glauben an ein sicheres Leben geraubt hat.

Gibt es nach zehn Jahren noch Chancen, vor Gericht eine Bestrafung der Mörder von Oury Jalloh zu erreichen? Welche möglichen Szenarien eines Verfahrens vor dem Europäischen Gerichtshof gibt es? Und wie kann der Druck der Straße und der Medien dazu beitragen, damit Polizisten in Deutschland künftig nicht mehr glauben dürfen, dass sie Menschen mit dunkler Hautfarbe straflos misshandeln können?

Am 7. Januar 2015 findet in Dessau (Sachsen-Anhalt) eine Demonstration in Gedenken an Oury Jalloh statt. Mit der Veranstaltung wollen wir neben Informationen zum Verfahren und zur politi­schen Bedeutung dazu einladen, gemeinsam aus NRW nach Dessau zu fahren.

Wir wollen dem dort herrschenden rassis­ti­schen Normalzustand entge­gen­treten und deutlich machen, dass Täter und Komplizen ohne Gerechtigkeit keine Ruhe mehr haben werden.
Wir werden eine gemeinsame Anreise aus NRW am Morgen des 7.Januar zu koordinieren.

Damit die Mitreise für niemanden am Geld scheitert, bitten wir um Spenden unter dem Stichwort >Oury Jalloh – NRW<.

Karawane Förderverein
Kto.Nr.: 40 30 780 800?BLZ: 430 609 67
GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN: DE28430609674030780800
BIC: GENODEM1GLS

Tickets für die Fahrt nach Dessau

Bei den Infoveranstaltungen oder über: wuppka­rawane [at] yahoo.de

Flyer für NRW als pdf zum download

Termine weiterer Infoveranstaltungen in NRW, Mobilisierungsmaterial und weitere Informationen zum Mord an Oury Jalloh:

initiativeouryjalloh.wordpress.com

https://www.facebook.com/pages/Oury-Jalloh-Solidarität-aus-NRW/406153686203572

Die Veranstaltungen in NRW werden organisiert von der Initiative Oury Jalloh sowie lokale Gruppen:

Local group: