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Front gegen Frontex - Volktrauertag: „Lampedusa ist hier“

Pressemitteilung von Occupybewegung Düsseldorf
Essen, 14.11.2013

Front gegen Frontex
Volktrauertag: „Lampedusa ist hier“

Aktivisten der Occupybewegung Düsseldorf planen zum Volkstrauertag am Sonntag, den 17. November 2013 eine Aktion besonderer Art.

In einem Trauermarsch wollen bisher ca. 50 Demonstranten gemeinsam Leichensäcke zum alten Hafen in Düsseldorf tragen und dort auf dem Gehsteig mit Grabkerzen und Blumenschmuck drappieren.

„Drastische Verhältnisse fordern drastische Bilder“, so Anabel Jujol, Künstlerin, Occupy Aktivistin der ersten Stunde und eine der Initiatorinnen der Aktion.

„Der Volktrauertag ist ein Gedenktag für die Opfer von Krieg und Gewalt in Deutschland und Europa. Tausende Menschen starben in den letzten Jahren auf der Flucht vor den Augen der Mitarbeiter der europäischen Grenzschutzagentur Frontex. Wir lassen sie ertrinken. Die Bilder hunderter Menschen in Leichensäcken aus Plastik aufgereiht an den Uferpromenaden der Mittelmeerküsten sind zutiefst beschämend.

Um unserer Scham und unserer Trauer Ausdruck zu verleihen, machen wir diese Bilder mit einer Installation als Mahnwache in Düsseldorf lebendig.“ erklärt Anabel Jujol die Aktion.

Die Occupy-Aktivisten möchten mit der Veranstaltung, nach eigenen Angaben, die Menschen zu mehr Anteilnahme bewegen und Anstoß geben, die politischen Zusammenhänge zu hinterfragen, welche die europäische Grenzsicherung begründen.

Unterstützt werden sie dabei vom Düsseldorfer Flüchtlingsrat und dem Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf.

Auf ihrem Trauermarsch, bei dem jeder Teilnehmer demonstrativ einen „gefüllten“ Leichensack in seinen Armen trägt, werden sie Zwischenstation machen am Düsseldorfer Trauerort an der Bergerkirche, wo sie gemeinsam den Opfern der EU-Außengrenzen gedenken.

Treffpunkt ist am Martin Luther-Platz ab 12.00 Uhr. Gegen 13.00 Uhr will man dort los marschieren, über die Kö’ weiter zur Berger Kirche, um am alten Hafen in Düsseldorf eine Abschlussgebung zu halten. und die Mahnwache mit Leichensäcken und Grabkerzen zu installieren. Ende ist vorraussichtlich 18.00 Uhr.

Insgesamt scheint es zwar eher ruhig geworden zu sein, um die verblieben Occupy Aktivisten in Düsseldorf, dabei machen sie immer wieder mit kreativen Aktionen auf gesellschaftliche Misssverhältnisse aufmerksam. Bereits zweimal in diesem Jahr tanzten die Aktivisten zu lauter Musik auf der Kö um ein „goldenes Kalb“, Sinnbild für Reichtum und Konsum. „Eine Idee, die Spaß mit politischer Aktion verbindet,“ so Anabel Jujol „was die Menschen vielleicht mehr zum Nachdenken anregt, als ein Haufen Demonstranten mit Schildern. Und das ist es auch, was wir für Sonntag erwarten: dass die Menschen die Emotion spüren, nachvollziehen, mit fühlen und dadurch zum Denken und Handeln inspiriert werden“.

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