Iran nach der Wahl
“Ins Museum der Geschichte”
Eine Diskussion mit iranischen Exiloppositionellen über politische Perspektiven jenseits von Mussawi
Die jüngsten Auseinandersetzungen im Iran werden in Deutschland undifferenziert als eine Art gemeinschaftlicher demokratischer Aufstand gegen den Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad wahrgenommen. Dabei handelt es sich um zwei völlig gegensätzliche Kämpfe:
Auf der einen Seite streiten die reaktionären Machthaber mit den angeblich reformorientierten, tatsächlich aber ebenso reaktionären Wahlverlierern um den islamistischen Ex-Premierminister Hosein Mussawi. In seiner Amtszeit Ende der 1980er Jahre wurden mehr als 10.000 Oppositionelle hingerichtet. Seine von westlichen Medien als Hoffnungsträgerin gefeierte Frau trägt politische Mitverantwortung für viele der frauenfeindlichen Gesetze aus den Jahren nach Khomeinis Machtergreifung. Vom Westen werden sie trotz ihrer Vergangenheit zu Symbolfiguren hochgejubelt und politisch gestützt. Eine Perspektive für ein Ende der Mullah-Herrschaft bieten sie nicht.
Dies überschattet den zweiten Kampf von fortschrittlichen politischen Kräften im Iran. Diese wollen die islamistische Herrschaft endgültig ins Museum der Geschichte verfrachten, aber sie auch nicht von abgelöst sehen von einem säkularen, aber westlichen Interessen verpflichteten Regime.
Ob und wie die Proteste zum Beginn einer tatsächlichen Befreiung werden können, darüber sprechen aktive exil-oppositionelle Iranerinnen und Iraner, die in den letzten 25 Jahren nach Deutschland geflüchtet sind.
Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen lädt herzlich zur Diskussion mit Ihnen ein.
Mittwoch, 15. Juli 2009, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz
Eine Veranstaltung der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
www.thecaravan.org | karawane_bremen(at)web.de